Einflüsse und Ideen


»Wenn unser Verstand sich extrem anstrengt und an die Grenze dessen kommt, was analysierbar und beschreibbar ist, beginnt die Mystik. Dort ist für mich als Musiker meine Heimat. Da will ich hin.«
(Karlheinz Stockhausen)


  • Alvin Lucier

Alvin Lucier ist ein singulärer und visionärer Komponist aus Amerika. Seine Arbeiten im Bereich der elektronischen und konzeptuellen Kunst beschäftigen sich mit verschiedenen akustischen und wahrnehmungspsychologischen Phänomenen und sind des weiteren meist minimalistische und bewusst reduzierte Studien feinster und bis ins kleinste Detail ausgeklügelter Systeme und Formen. Seine Komposition "Sound on Paper" (1985) bildete die ursprüungliche Inspirationsquelle für den Titel "Intentionally Left Blank" und ein Arbeiten mit verschiedenen Facetten des Mediums Papier (als Klangquelle, Installation, Kommunikationsmittel und Leinwand).

 

  • Cas Holman

"for play"- der Untertitel der Ausstellung ist inspiriert von einer Aussage der amerikanischen Spielzeuggestalterin Cas Holman, dass ihr Ziel es nicht ist, Spielzeug zu entwerfen, sondern Objekte "zum Spielen". Ihre Ansichten zur Interaktivität, Offenheit, Inklusion und Barrierefreiheit lieferten viele Impulse für die Gestaltung des Projekts "Intentionally Left Blank _ for play". Gerade auch in Bezug auf die Einbindung von jungen Menschen und Kindern in kreative Prozesse und die Kunstvermittlung.

 

  • Ryoji Ikeda

Ryoji Ikeda ist ein japanischer Komponist experimenteller elektronischer Musik. Der aus der DJ/ Club Szene stammende Künstler ist vor allem für seine Arbeiten im Bereich des "Clicks and Cuts" bekannt geworden die auf klarer Komposition und strenger Materialordnung basieren. Er arbeitet ausschließlich mit Sinustönen, Rauschen und "Glitches". Diese Störungen entstehen durch Überlagerung und interner Fehler von Datenmengen. Kommunikation und das Wechelspiel von extremer Ordnung verbunden mit gleichzeitig unvermeidbarem Scheitern und den "fatal errors" bilden auch die Grundlage für einige Arbeiten der Ausstellung "Intentionally Left Blank _ for play", vorrangig der 256 Aphorismen "The White Page"

Als Inspirationsquelle dienten diese zwei Berichte/Interviews:

/https://www.deutschlandfunk.de/data-verse-von-ryoji-ikeda-projektionen-in-eiskalter.807.de.html?dram:article_id=465300

https://observer.com/2011/05/infinite-quest-ryoji-ikeda-wants-to-disappear

 

  • Dietmar Dath "Niegeschichte" und der Science/Speculative Fiction

Die große Abhandlung zur Geschichte und Entwicklung der Science bzw. Speculative Fiction "Niegeschichte" von Dietmar Dath bildet so etwas wie der rote Faden, welcher sich durch die Sammlungs- und Inspirationsphase in der Entwicklung von "Intentionally Left Blank _ for play" zieht. Von diesem Buch ausgehend entfalten sich unendliche neue Pfade mit Werken und Theorien unterschiedlichster Menschen in den verschiedensten Medien (von Popmusik über Videospiele, Comicreihen, Fernsehserien bis hin zu Cover-Illustrationen). Die künstlerischen Strategien der Spekulation über etwas, das nie sein wird, aber so sein könnte und die Perfektion der in sich geschlossenenen und funktionalen Erlebniswelt waren prägend für theoretische und ästhetische Ansätze der Ausstellung, insbesondere der Arbeit "Immer weiter".

 

  • Video und Rollenspiele

Die Gestaltung der Ausstellung als zusammenhängendes Werk mit unzähligen Pfaden, Zusammenhängen und Kausalitätsketten wurde angelehnt an die Strukturierung eines großen Video- oder Rollenspiels. Konkrete Inspirationen stammten von "Amnesia (Thomas M. Disch) und dem Interaktiven Film "Black Mirror Bandersnatch" (David Slade). Neben dem abstrakt spielerischen Charakter einiger Werke spielt die Struktur von Text basierten Spielen und Adventure Games vor allem für die Arbeiten "Ich bin" und "Selbst" eine große Rolle.