Grafische Partituren


In der Ausstellung spielt die Thematik der Kommunikation und der Interpretation von Zeichen/Worten/Klängen/ Symbolen auf verschiedenen Ebenen immer wieder eine große Rolle. Dabei geht es auch um das Notieren, das Festhalten von Dingen/ Ideen/ Gedanken für andere Menschen, die Nachwelt oder sich selbst. Denn das Ausschreiben ist ein zutiefst persönlicher und intimer Akt des bewussten Handelns. Im Aufschreiben wird etwas spekulatives und imaginatives zur Realität. Wie in einem abstrakten Stilleben werden Elemente sortiert und angeordnet zu einem Gesamtmotiv, welches außerhalb von persönlichem Ausdruck oder imaginativer Form liegt. Musikalisches Pendant zu dieser Aktion ist das Schreiben einer Partitur aus den Modulen der konventionellen Notation- ein Gemälde aus schwarzer Schrift, Punkten und Noten.

 

"Intentionally Left Blank _ for play" soll anregen zum selbst aktiv werden. Deshalb werden in der Ausstellung auch zwei Kompositionen in Formen von grafischen Partituren von Samuel Walther ausgestellt. Zum einen das Stück "[mensch]", welches sich um die Frage von Binarität und Einheitlichkeit Gedanken macht und die "Fünf makabren Gesänge", welche unterschiedliche physische und psychische Zustände des Menschen in den Mittelpunkt rücken. Beide Werke können solistisch oder in einem Kollektivensemble und ohne Expertenwissen im Moment zur Aufführung gebracht werden.

 

Die Kompositionen basieren auf einfachen Vokalgesten und Sprachlauten und erweitern diese um Momente des Theaters, der Mimik und Gestik, des Tanzes und der Aktionskunst.


Fünf makabre Gesänge


[mensch]